Wallfahrtsbericht 2018
In diesem Jahr wurde unsere Wallfahrt nach Kevelaer 375 Jahre alt. Ein kaum vorstellbares Alter. Wäre Dein Vorfahre, lieber Leser, bei der Wallfahrt 1643 mit seinem Pfarrer Stalenus dabei gewesen, dann wäre das Dein Ur ur ur ur ur ur ur ur ur ur großvater.
Ein solches Ereignis sollte keine normale Wallfahrt sein. Schon vor fast einem Jahr trafen sich die Mitglieder des Vorbereitungsteams um zu überlegen, was man alles machen sollte:
Nach 6 Jahren Pause sollte wieder ein Planwagen dabei sein. Ein neues Liederheft, die Einladung an den Bischof von Münster oder den Regionalbischof, die Erstellung einer Web-site nach Bocholter Vorbild, ein neues Logo, ein feierlicher Gottesdienst mit Chor und Instrumentalmusikern in der Basilika, angemessene Blasmusik für den Einzug, eine Öffnung der Wallfahrt auch für Nicht-Katholiken und Behinderte, um die wichtigsten Ideen zu nennen. All das wurde in zahlreichen Sitzungen besprochen und realisiert. Alle ehemaligen Wallfahrer, soweit sie noch leben und eine Anschrift ermittelbar war, wurden angeschrieben, mit dem Ziel, viele zu gewinnen an der Jubiläumswallfahrt teilzunehmen.
Als wir uns in der Kirche zum Pilgersegen versammelten, zeigte sich, dass unsere Werbemaßnahmen nicht erfolglos geblieben waren. Das Verzeichnis der Pilger weist 81 Namen auf – im Vorjahr waren es 56-. Wegen der Trockenheit hatte der Rhein extremes Niedrigwasser. Nur 50 Pilger durften auf die Fähre. Die übrigen Pilger fuhren auf dem Planwagen über die Brücke. Die Fähre konnte ihre normale Anlegestelle linksrheinisch nicht nutzen. So fuhr sie nicht in die Flutmulde, sondern in den dahinterliegenden Hafen und setzte uns an der Böschung ab, von der wir auf die Straße gelangen konnten.
Pastor Rajakumar war mit uns auf dem Weg. Es war anfangs etwas regnerisch, windig, später trocken. Herman Vos würde sagen: Gutes Wanderwetter. Noch in der Morgendämmerung erregten zwei Hasen unsere Aufmerksamkeit. Nein, hieß es. Die sind zu groß. Am Ende war man sich einig: Es waren zwei Rehe. In Kehrum führte Frau Warschak mit den Pilgern eine sehr schöne Meditation zum Thema der Wallfahrt - Suche Frieden – durch. Dazu passte auch der Kanon „Herr, gib uns Deinen Frieden“.
In Uedem feierten wir den Gottesdienst mit unserem Pastor Michael Eiden. Er konnte nicht wissen, dass wir den Kanon „Herr, gib uns Deinen Frieden“ in Kehrum schon 2 Mal gesungen hatten. Wir durften ihn noch einmal singen. In Uedem wurden zwei Wallfahrer für die 25. Wallfahrt mit Nadel und Urkunde geehrt: Frau Gertraud Diederichs und Stefan Giesen. In Uedem wurde auch das obligatorische Wallfahrtsbild auf den Stufen der Kirche geschossen. Michael Scholten war der Fotograf. Herr Scholten hat die Wallfahrt begleitet mit Film- und Fotokamera. Das Ergebnis wird käuflich zu erwerben sein.
Beim Einzug in Kevelaer wurden wir von einer 12-köpfigen Gruppe des Halderner Blasorchesters begleitet, was allen Beteiligten gut gefallen hat.
Wir zogen mit einer großen Gruppe aus Fußpilgern, Rad- und Buspilgern in die Basilika ein. Dort empfing uns der Wallfahrtsleiter Domkapitular Kauling. Er stellte mit schönen Worten die besondere Stellung der Reeser Wallfahrt für den Wallfahrtsort Kevelaer heraus, die besonders sichtbar wird in der Position unserer Kerze in der Kerzenkapelle. Es schlossen sich Grußworte der Bürgermeisterin von Kevelaer und unseres Bürgermeisters Gerwers an, der es sich nicht hatte nehmen lassen, die letzten Kilometer mitzugehen.
Nach dem Kreuzweg trafen sich etwa 35 Pilger im „Goldener Schwan“ zum gemeinsamen Abendessen.
Höhepunkt des Sonntags war der Gottesdienst in der Basilika. Das Gotteshaus war schon früh bis auf den letzten Sitzplatz überwiegend durch Reeser gefüllt. In Konzelebration mit Pastor Eiden, Pater Rajakumar, Pastor Christu und unserem ehemaligen Pastor Michael Wolf feierte mit uns Regionalbischof Rolf Lohmann den Gottesdienst. Ein Projektchor aus dem Reeser Kirchenchor und Teilen des Haffen-Mehrer und des Millinger Chores sang die Missa Brevis in B von Christopher Tambling begleitet von einem Bläserquartett und Orgel. Bischof Rolf hielt eine tief beeindruckende Predigt zum Thema der Wallfahrt „Suche Frieden“.
Nach dem Gottesdienst, der wegen der Predigt und der Musik vielen sehr nahegegangen war, gab es noch ein Bier mit dem Bischof auf dem Stalenusplatz, bevor er uns am Gnadenbild verabschiedete.
Noch etwas Statistik zum Schluss. 16 Wallfahrer waren zum 1. Mal dabei. 21 kehrten nach einer Pause zurück in die Gemeinschaft der Wallfahrer. Eine Wallfahrerin war nach einer Pause von 25 Jahren wieder unter uns.
Wir schauen zuversichtlich auf die kommenden Jahre.