Kerzen haben eine sehr lange Tradition und werden in so gut wie allen Kulturen nicht nur wegen ihres Lichtscheins geschätzt, sondern auch wegen der anheimelnden Geborgenheit, die ihre Flamme vermittelt. Sie spenden ein besonders sanftes Licht, welches eine gemütliche, aber auch gleichzeitig festliche Stimmung erzeugt. Wohl jeder wird vom Anblick eines Weihnachtsbaumes angerührt sein, der nach traditioneller Art mit echten Kerzen geschmückt wurde und nun im vollen Lichterglanz erstrahlt. Diese Eigenschaften einer Kerzenflamme haben schon früh dazu geführt, dass Kerzen über ihre rein praktische Verwendung hinaus auch bei Zeremonien und Ritualen – seien sie religiöser oder privater Natur – ganz bewusst und gezielt eingesetzt wurden. Alle Religionen kennen den Gebrauch von Kerzen für bestimmte Rituale. Der religiöse Raum wird mit ihnen geschmückt, und an einer definierten Stelle der Zeremonie werden die Kerzen feierlich angezündet. Schon in der Antike waren Kerzen in Gebrauch, die zum Teil auch als wertvolle Opfergabe für die Götter betrachtet wurden und deren Aufmerksamkeit und Wohlwollen erregen sollten.
Die magische Bedeutung der Kerze
Je nach kulturellem und religiösem Kontext wird der Kerze eine bestimmte Bedeutung zugeschrieben. Im christlichen und jüdischen Umfeld steht die Kerzenflamme zum einen für die Präsenz des ewigen Licht Gottes, und zum anderen wird mit der Kerzenflamme auch das ewige Leben und die unsterbliche Seele des Menschen in Verbindung gebracht.
Im Alltag steht die Kerze für heimelige Geborgenheit – an einem Wintersonntag die Kerzen am Adventskranz anzuzünden, hat einen besonderen Zauber, der die Welt vergessen lässt. Aber auch bei einem gemütlichen Essen mit Freunden wirkt die Symbolkraft der Kerze und vermittelt den Gästen, dass sie etwas Besonderes sind.
Im esoterischen und magischen Umfeld werden der Kerzenflamme unterschiedliche Bedeutungen und Kräfte zugeschrieben. Sie findet daher in sehr vielen Ritualen Anwendung, wobei jeweils ganz bestimmte Kerzen ganz besondere magische Kräfte oder Gottheiten aktivieren sollen.
Kerzenrituale für die Verstorbenen
Auch in der Trauerarbeit ist die Kerze ein tröstliches und nicht wegzudenkendes Element. Sie symbolisiert, dass das Licht der Seele des verstorbenen Menschen immer noch leuchtet, und dass er unvergessen ist. So wird durch das Anzünden der Kerze eine magische und besondere Verbindung zwischen den Lebenden und den Toten geschaffen, die für die trauernden Menschen sehr tröstlich ist. Deshalb werden zu bestimmten Tagen besondere Kerzen angezündet – an Allerheiligen und Allerseelen entzündet man auf den Gräbern die roten Grablichter, die zeigen sollen, dass man an diesem Tag besonders intensiv an den Verstorbenen denkt. Auch bei der Trauerfeier füllen die Kerzen mit ihrem warmen Schein die Kirche oder die Trauerhalle und spenden ihren sanften Trost.
Warum bringen wir eine Opferkerze mit?
Die 100 cm lange, 10 cm breite und 50 Pfund schwere Reeser Kerze steht unmittelbar vor der Kommunionbank.
Rees-Kevelaer Wallfahrt hat einen Ehrentitel: „Älteste Wallfahrt nach Kevelaer”.
Warum bringen wir eine Krankenkerze mit zurück?
Die Krankenkerze, die wir aus Kevelaer mitnehmen nach Rees, brennt Tag und Nacht in der Kirche von Rees für die Kranken.
Wir bringen eine Opferkerze nach Kevelaer und kommen zurück mit einer Krankenkerze.